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Auf Europas Vogelfreunde und „Birder“ wartet nahe Livno ein ganz besonderes Naturerbe: Das Livanjsko Polje ist mit 400 Quadratkilometern das größte Feuchtgebiet Bosniens. Im Süden dieses Poljes („Polje“ bedeutet im slawischen Sprachraum „Ebene“ oder „Feld“) befindet sich der Speichersee Busko Blato. Am Busko Blato versammelt sich jeden
Herbst mit bis zu 50.000 Tieren die größte Anzahl an Wasservögeln in ganz Bosnien und Herzegowina. Seine flachen Ufer eignen sich hervorragend als Rastplatz für Großvögel wie den Kranich. EuroNatur setzt sich seit 2002 dafür ein, das Livanjsko Polje als wichtiges Rastgebiet für Zugvögel auf ihrer Zugroute über die Adria (Adriatic Flyway) zu erhalten (http://www.euronatur.org/Livanjsko-Polje.940.0.html). Es gibt immer wieder Grund zur Sorge. So möchte die Elektrizitätswirtschaft über Kanäle verstärkt Wasser aus dem Livanjsko Polje abziehen. Der geplante Wasserentzug könnte das Feuchtgebiet „ausbluten“, die artenreichen Marsch- und Moorflächen des Poljes in Steppen verwandeln und zudem die Trinkwasserversorgung in Kroatien gefährden. Überdies setzt sich EuroNatur intensiv für die Einrichtung von drei Jagdruhezonen (Kranichmoor, Busko Blato, Lipsko Jezero) im Livanjsko Polje ein und hat sich mit entsprechenden Vorschlägen bereits an den zuständigen Minister gewandt. Seinem Ziel, die Reisen der Zugvögel zwischen Winter- und Sommerquartieren sicherer zu machen, ist EuroNatur bereits einen Schritt näher gekommen: 2009 wurde Livanjsko Polje von der Ramsar-Konvention als international bedeutsames Feuchtgebiet für Wat- und Wasservögel anerkannt.