Noch immer wird eine Million scharfer Minen in Bosnien vermutet. Die Tourismuswirtschaft des Landes leidet unter dieser grausamen Hypothek. Es ist unverzichtbar, endlich die Dynamik loszutreten, dies es braucht, um in einem wuchtigen Kraftakt nationaler und internationaler Anstrengungen die ersten 400 km² zusammenhängender Naturlandschaft minenfrei zu bekommen. WildernessResort Bosnia and Herzegovina ist unser Versuch, diese Dynamik zu initiieren. Sollten neben Reisenden künftig auch die bosnischen Kinder wieder einen Ort haben, wo sie gefahrlos die Natur erkunden können, entschädigt dieses Ziel für jede Mühe der noch zu bewältigenden Wegstrecke.
Der stellvertretende Botschafter von Bosnien und Herzegowina in Berlin, Amer Kapetanovic, unterstützt unser Vorhaben nach Kräften. Im Herbst 2007 fanden erste Gespräche mit bosnischen Verwaltungsstellen statt. Wenn auch bereits vieles für das Unac-Tal spricht, haben wir drei geeignete Standorte ausgewählt: das Umfeld des Drina-Tals am Sutjeska-Nationalpark bei Foca, das obere Neretva-Tal südöstlich von Konjic und eben das Unac-Tal südöstlich von Martin Brod im Kanton Una Sana bei Bihac. Wildwasserflüsse in Trinkwasserqualität prägen die Täler aller drei potentiellen Standorte und alle waren oder sind aktuell von Staudämmen bedroht.
Auf Einladung des Kantons Una-Sana, haben wir am 9. Mai 2008 unser Konzept in Bihac vorgestellt und Senad Ljubijankic, der Berater des Ministerpräsidenten und überaus ortskundig, hat uns im Gegenzug die Vorzüge und Schönheit des Una-Tales auf einer sehr persönlichen Rundfahrt nahe gebracht.
Am 29. Mai 2008 hat die Bosniakisch-Kroatische Föderation mit der Ausweisung des 198 km² großen Una Nationalparks einen wichtigen ersten Schritt zum nötigen Großschutzgebiet geleistet. Mit der Ausweisung des derzeit noch fehlenden lokalen Schutzgebietes bietet sich eine wohl nie mehr wiederkehrende Gelegenheit. Nicht nur die Una sondern auch ihr wichtigster Zufluss, die Unac, bleibt künftigen Generationen wild und ungebändigt erhalten. Wölfe und Braunbären bekommen auf 400 km² einen dauerhaften Rückzugsraum.
Erst die Errichtung dieses großen und vor allem minenfreien Schutzgebietes eröffnet die einmalige Chance, im Nordwesten Bosniens und im Verbund mit dem kroatischen Nationalpark Plitvicer Seen (knapp 1 Mio. Besucher jährl.) einen länderübergreifenden Naturtourismus-Cluster zu schmieden – in unmittelbarer Reichweite so wichtiger Reisenationen wie Deutschland, Österreich oder Italien.