Alle drei Standortalternativen erfüllen mit ihrer Lage in einem bestehenden bzw. geplanten Großschutzgebiet eine unverzichtbare Vorbedingung (… das Resort liegt in einer ruhigen Zone des künftigen Schutzgebietes. … Das Großschutzgebiet wird nach seiner Etablierung mindestens 400 km² Naturlandschaft umfassen – unverzichtbar für die Bestandssicherung von Wildtieren mit großen Aktionsradien … Wolf, Bär und Luchs
).
Auf der anderen Seite sind die Flusstäler aller drei Standortalternativen für das künftige Resort, trotz ihrer Lage in bereits bestehenden oder geplanten Großschutzgebieten, vom beabsichtigten Bau neuer Wasserkraftwerke bedroht oder waren es zumindest noch bis vor kurzem. Es versteht sich von selbst, dass die Errichtung eines Wasserkraftwerks ein klares Ausschlusskriterium darstellt (… das Resort liegt in einer ruhigen Zone des künftigen Nationalparks. Sie wird von einem sauberen Fluß durchflossen und hat keinerlei Durchgangsverkehr
).
Bosnien und Herzegowina ist mit so vielen Naturwundern gesegnet. Einige der größten Höhlensysteme Europas sind hier zu finden, wie auch einer der größten Buchenurwälder. Naturschönheiten wie imposante Wasserfälle und sagenhafte Schluchten machen dieses Land zu einem wundervollen Urlaubsziel. So überrascht es doch ziemlich, dass nur 0,52% von Bosnien und Herzegowina unter Schutz gestellt sind (EUROPARC Federation 2001). Der europäische Durchschnitt für Schutzgebiete liegt bei 11,93%. Dementsprechend ist die Unterschutzstellung von mehr als 6.000 km² längst überfällig. Bosnien und Herzegowina steht vor der großen Herausforderung, sein überaus reiches Naturerbe zu bewahren oder den Verlust ursprünglicher Wildnis und Wälder zu riskieren infolge von Zersiedlung, Rodung und der Ausbeutung seiner ergiebigen Trinkwasserreserven mit einigen größeren Flüssen in Trinkwasserqualität. Pläne für die Errichtung zahlreicher neuer Wasserkraft-Dämme (anstatt in die Modernisierung der bestehenden und veralteten Infrastruktur zu investieren) könnten der Zukunft des Landes im Ökotourismus schweren Schaden zufügen. Viele der großen Dämme lassen drei Viertel ihres Potentials ungenutzt. Eine weitere Bedrohung ist unkontrollierte Abholzung. Bosnien und Herzegowina ist zu 35% bewaldet, aber es muss wegen unkontrollierten Kahlschlägen seit Ende des Krieges bereits einen geschätzten Verlust von 35% seiner Waldfläche verkraften. Die kaum regulierte Holzindustrie wird von ihren EU-Nachbarn gestützt, die dadurch in der Lage sind, sich billig Zugang zu hochwertigem Holz zu verschaffen.